Jurassic World oder der ewige Kampf Urzeitmonster gegen Stöckelschuh

Sie sind neu hier? Wenden Sie dem Käfig nie den Rücken zu! Oder was denken Sie, warum diese Stelle frei geworden war?

So, lieber Ben, hier ist der gewünschte Review von Jurassic World, dem vierten Teil der Sauriersaga rund um den pechbehafteten Familienpark auf der Isla Nublar. Nun ist es also soweit. Zwanzig Jahre sind seit dem ersten Versuch vergangen, mit einem Freizeitpark voller lebender Saurier zahlende Touristen auf die sonnige Insel zu locken. Diesmal hat der Park bereits geöffnet, über 20.000 Menschen schlängeln sich durch Fahrgeschäfte, stehen für Attraktionen an, streicheln und reiten, sitzen auf Tribünen und beobachten Raubtierfütterungen oder genießen das Leben in einem der vielen gastronomischen Betriebe.

Von der Handlung erinnert vieles an den ersten Teil der Serie: Wieder sind zwei Kinder ohne ihre Eltern im Park (Ty Simpkins als quasselnder Dino-Fan und Nick Robinson als sein zunächst am Geschehen uninteressierter Bruder), wieder will ein skrupelloser Machtmensch eine Evakuierung und Schließung des Parks um jeden Preis verhindern (Vincent D’Onofrio), wieder gibt es zum Glück aller einen Ranger/Trainer, der die Tiere versteht und den anderen Hauptdarstellern zur Seite steht (Chris Pratt als Sauriana Jones). Oh ja, und die Dame mit den Stöckelschuhen (gespielt von Bryce Dallas Howard, die auf dem Sofa bei Conan so schön auf Kommando über Home Depot weinte).

Ich möchte nicht zuviel verraten, aber falls du nichts weiter über die Handlung erfahren möchtest, solltest du hier aufhören zu lesen.

Die eigentlichen Protagonisten des Films sind die Saurier, größer, lauter, schneller und mit mehr Zähnen bestückt als je zuvor. Leider kann ich mir die Namen der verschiedenen Rassen nicht merken, ich habe sie mit Spitznamen versehen, damit ich der Handlung besser folgen konnte. Da sind der altbekannte Schuppensaurier, der dicke Schwimmsaurier, der neugezüchtete Zahnsaurier und die mehr oder weniger niedliechen Rennsaurier. Oh, und Flugsaurier gibt’s diesmal auch.

Man sollte denken, die Wissenschaftler hätten aus den Erfahrungen der vergangenen drei Teile gelernt. Dem scheint aber nicht so zu sein, denn diesmal züchten sie einen neuen, noch gefährlicheren und nie dagewesenen Hybriden, der bald beginnt, seine im Labor zusammengerührten Verhaltensweisen zum Schrecken der Parkbesucher auszuleben. Als Nebenhandlung gibt es noch einen Typen vom Militär, der von Sauriern auf Schlachtfeldern und in feindlichen Tunnelsystemen träumt.

Während nun also Bryce Dallas Howard mit ihren weißen Stöckelschuhen durch Matsch und Morast flüchtet, ständig beschützt durch Chris Pratt mit Safarigewehr und Motorrad, bahnt sich die Sauriermeute ihren Weg unerbittlich in Richtung der inzwischen panischen Menschenmenge im All-Inclusive-Ferienresort. Bis es dann zum großen Showdown kommt, in dem der dicke Schuppensaurier dem Zahnsaurier, während die kleinen Beißsaurier den Brüllsaurier an das Becken des schwimmenden Fresssauriers, aber was rede ich, das sollte man gesehen haben. Ein bisschen wie Alien vs. Predator, nur mit mehr Schuppen und alles niedermähenden Schwänzen.

Alles in allem, ein spannendes Sequel der Sauriersaga. Langweilig wird es nie, jeder kurzen Verschnaufpause folgt die nächste Actionszene. Schön umgesetzt wechseln die Bilder zwischen sonnendurchfluteten Regenwäldern und dunklen Szenen im Unterholz. Diesen Film in 3D zu sehen lohnt sich allemal. Das Gebiss des Zahnsauriers (oder war es der Beißsaurier?) aus der Kinoleinwand heraus in den Zuschauerraum ragen zu sehen ist schon ein Erlebnis.

Für mich lief die Handlung aber zu glatt und vorhersehbar ab. Es fehlten die Spannungsbögen aus dem ersten Teil, die Figuren bleiben blass und undeutlich (vielleicht abgesehen vom kleinen Gray, der seine Rolle als dinobegeisterter Junge überzeugend rüberbringt). Die weibliche Hauptdarstellerin, der man ihre Rolle abkauft, ist wider Erwarten nicht die rotblonde Schönheit im weißen Sommerkleid, sondern die intelligente und zielstrebige Saurierfrau aus der Retorte.

Den Bechdeltest besteht der Film trotz mehrerer weiblicher Hauptrollen nicht. Ja, es kommen mindestens fünf weibliche Personen vor, davon drei in Hauptrollen (Achtung Spoiler):

1. Die hybride Saurierfrau mit dem wunderbaren Namen Indominus Rex
2. Das Beta-Weibchen (namens Blue) des Velociraptor-Rudels
3. Claire Dearing (Bryce Dallas Howard) als Geschäftsführerin des Parks

Zwar kommunizieren die beiden Saurierfrauen nicht nur mit Männchen sondern auch untereinander, aber leider ausschließlich über Chris Pratt und seine Rolle als Alphatier des Raptorrudels.

Eine klassische Saurieraction ohne Tiefgang, dafür aber mit viel Wumms.

Movie-Review: Olympus Has Fallen – Die Welt in Gefahr (2013)

Wieder einmal wird das Weiße Haus Ziel eines Terrorangriffs. Wieder wird der Präsident der Vereinigten Staaten gekidnappt. Wieder steht das Schicksal der westlichen Zivilisation auf der Kippe und wieder kämpft ein psychisch angeschlagener Ex-Secret-Service-Agent für die Freiheit des amerikanischen Volkes.

Gesamturteil: [usr 3]

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Movie-Review: Takers (2010)

Gute Bankräuberunterhaltung mit Paul Walker als Anführer. Witzige Dialoge, wilde Verfolgungsjagden, Hotelschießereien, Bombenkrater in den Hauptstraßen von Los Angeles. Dazu noch ein wenig Emotion aus der Familien-Kiste. Also alles, was ein anständiger Räuber-und-Gendarm-Film so braucht.

Gesamturteil: [usr 3]

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